Porzellanmanufaktur Nymphenburg

AVANTGARDE IN PORZELLAN SEIT 1747

Die Geschichte der Porzellan Manufaktur Nymphenburg ist untrennbar mit der Geschichte des bayrischen Königshauses Wittelsbach verbunden. Am 1. November 1747 richtete der Kurfürst Max III. Joseph in seinem „Grünen Schlössl“ in Neudeck bei München die kurfürstliche Porzellanmanufaktur ein. Direkt am Auer Mühlbach gelegen war dort die notwendige Wasserkraft für das Betreiben der Geräte sichergestellt. Anfängliche Schwierigkeiten bei der Herstellung und hohe Investitionen ohne durchschlagende Erfolge ließen das Interesse des Kurfürsten an der Porzellanherstellung jedoch schnell wieder abflauen. Erst 1754, als die Produktion von Porzellan erstmals kontrolliert umgesetzt wurde, konnte sich der Kurfürst wieder für die „Churfürstliche Porcelain-Fabrique“ begeistern. Von da an war die Porzellanmanufaktur, die finanziell wie ideell vom Hause Wittelsbach getragen wurde, ein wichtiges Prestigeobjekt des bayrischen Kurfürstentums.

Porzellan – das „weiße Gold“ – galt seinerzeit als eines der wertvollsten und begehrtesten Luxusgüter, das beinahe so gepflegt und verehrt wurde wie Reliquien und Edelsteine. Porzellan war der Inbegriff höfischer Kultiviertheit und diente in höchstem Maße repräsentativen Zwecken. Dementsprechend waren zunächst auch die Wittelsbacher die größten Abnehmer des kurfürstlichen Porzellans – das „Bayerische Königsservice“ wurde dort ebenso in Auftrag gegeben wie Geschenke für befreundete Kurfürstentümer und Königshäuser. Jeder Teller, jede Tasse wurde mit dem Rautenschild des bayrischen Wappens versehen und das Porzellan somit zur kurfürstlichen Exportmarke.

Da die Expansionsmöglichkeiten in Neudeck begrenzt waren, zog die Manufaktur 1761 in das hierfür erbaute nördliche Rondell des Nymphenburger Schlosses. In den Folgejahren erblühte die Porzellanmanufaktur. Ihr Ruf, Porzellan von höchster Güte und Kunstfertigkeit hervorzubringen, breitete sich bald weit über die Landesgrenzen aus; bis nach Venedig lieferte man Nymphenburg Porzellan. Mit dem Kurfürsten Carl Theodor und dessen Nachfolger Max IV. Joseph – beide aus der Pfälzer Linie der Wittelsbacher – erfuhr die Porzellanmanufaktur eine erneute Erweiterung. Carl Theodor zog für die Ausübung der Ämter von seiner Mannheimer Residenz nach München, nicht ohne seine Kunstschätze dorthin mitzubringen.

Unter der Herrschaft von Max IV. Joseph wurde schließlich im Jahr 1800 die Porzellanmanufaktur zu Frankenthal an Nymphenburg angegliedert. Vor allem für ihre figürlichen Entwürfe bekannt, wirkten Erfahrung und künstlerische Fertigkeiten der Frankenthaler in der Porzellan Manufaktur Nymphenburg weiter. Seit 1806 war Bayern Königreich, 1815 wurde die Manufaktur zur Staatlichen Kunstanstalt erhoben. Dass König Ludwig I. 1825 seine Regentschaft antrat, verschaffte der Porzellanmalerei neuen Auftrieb: von ihm wurden Teller und Platten in Auftrag gegeben, die nicht als Service verwendet werden, sondern der Dokumentation der bedeutendsten Kunstwerke der damaligen Zeit dienen sollten. Diese „Reproduktionen“ auf Porzellan befinden sich heute als Leihgaben des Wittelsbacher Ausgleichsfonds in den Münchener Residenz- und Marstallmuseen. Mit der zunehmenden Industrialisierung änderte sich der Schwerpunkt der Produktion: mehr und mehr wurde technisches Porzellan, wie Isolierglocken für Telegraphenmasten oder Laborschalen hergestellt, die künstlerischen Aufträge traten in den Hintergrund. Die Wittelsbacher begannen, die Porzellanmanufaktur zu verpachten – verkaufen ließ sie sich aufgrund ihres königlichen Standortes nicht. Von 1888 bis 1975 übernahm die Kaufmannsfamilie Bäuml die Pacht. Albert Bäuml hatte das Potential der Manufaktur, die zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich an den Umstrukturierungen gelitten hatte, erkannt und sich für die Pacht beworben. Ihm ist es zu verdanken, dass wieder an die Tradition des Nymphenburg Porzellans des 18. Jahrhunderts angeknüpft wurde. Er begann die Gebäude zu sanieren und Nymphenburg Service nach klassischen Formen wieder herstellen zu lassen. Seiner Recherchetätigkeit verdankt die Porzellan Manufaktur Nymphenburg ihr heute wieder so umfassendes originales Formen- und Musterarchiv. Während des zweiten Weltkriegs wurde ein Großteil der Manufakturgebäude zerstört. Die wertvollen Formen und Modelle jedoch konnten bewahrt werden – sie waren frühzeitig ausgelagert und im Keller der Badenburg gesichert worden. Die Gebrüder Alfred, Fritz und Kurt Bäuml bauten die Manufaktur nach dem Krieg wieder auf. Nach dem Tod seiner Brüder führte Kurt Bäuml die Manufaktur bis 1975 weiter und übergab sie dann dank des Einsatzes von S.K.H. Herzog Albrecht von Bayern an den Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Seit 1996 steht die Porzellan Manufaktur Nymphenburg unter dem Patronat von S. K. H. Herzog Franz von Bayern. Im Oktober 2011 übernimmt Prinz Luitpold von Bayern die Porzellanmanufaktur Nymphenburg vom Wittelsbacher Ausgleichsfonds.

Nymphenburg ist die letzte Reinstmanufaktur ihrer Art. Seit der Gründung im Jahre 1747 wird in der Manufaktur des Bayerischen Königshauses die hohe Kunst der Porzellanherstellung gepflegt. Manu factum bedeutet dort bis zum heutigen Tage: komplett von Hand gemacht in Techniken, die von Generation zu Generation weitergegeben und bewahrt werden.

Aktuell umfasst das Nymphenburg Repertoire rund 40 000 Formen. Für Privatkunden kann jedes einzelne Stück individualisiert werden – in einer Wunschfarbe, mit einem Firmenlogo oder Monogramm. Der Detailvielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Für größere Projekte im Interior-Bereich bietet Nymphenburg zudem maßgefertigte Fliesen, Waschbecken, Leuchten und weitere Sonderanfertigungen, die auf Bestellung verwirklicht werden. Hierfür gibt es weder Katalog noch Kollektionen, stattdessen hören wir aufmerksam zu. Wir beraten Sie, kreieren das Design, planen und realisieren die Umsetzung in den Meisterwerkstätten der Manufaktur.

Wir sind sehr stolz Exklusivpartner der Porzellanmanufaktur Nymphenburg in Berlin zu sein, lassen Sie sich von den wunderschönen Objekten begeistern, wir freuen uns auf Ihren Besuch.